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#13/25 Mehr (als) Geld
Sep 11, 2025
Vom neuen bcause impact mit 4 % Zielrendite bis zu Organisationen wie impacc und fairafric: Felix Oldenburg über investives Geben, Augenhöhe in der Entwicklungsarbeit und wie Geld mehr bewirken kann.
Liebe Lesende.
ich kann nicht anders. Heute geht es vor allem um bcause. Genauer: Um das neue bcause. Denn das haben wir gestern in Berlin unserem inneren Kreis live vorgestellt. Und ich bin dabei erstens dankbar für das Feedback von mittlerweile dreitausend Usern und zweitens stolz auf das bcause-Team.
Der Kern bleibt: Denn das Prinzip der digitalen Stiftungskonten innerhalb einer großen Stiftung hat sich bewährt: Innerhalb von Minuten eingerichtet und flexibel gestaltbar, mit Spendenquittungen für alle Einzahlungen und Auszahlung an jede gemeinnützige Organisation zu jedem Zeitpunkt.
Damit User aber jetzt noch mehr aus ihrem Geld machen können, bietet bcause impact die Möglichkeit, Guthaben mit einer Zielrendite von 4% und mit einem positiven Impact anzulegen. Mit bcause on demand können auch die empfangenden Organisationen mehr aus dem Geld machen, wenn sie die für sie vorgesehenen Spenden später abrufen.
Eine Zahl, die im Kopf bleibt: 4%
Wie legt bcause das eingezahlte Geld eigentlich an? Schon seit einiger Zeit gibt es mit bcause grow die Beteiligung der Userkonten an Festgeldzinsen. So können sie nicht nur von dem Steuerabzug profitieren, den sie im Jahr der Einzahlung erhalten. Sondern das Guthaben auch vermehren.
Festgeld ist zwar sicher, hat aber weder einen positiven Impact noch eine attraktive Rendite. Das gab es bisher nur bei Einzelinvestments (wie Haferkater oder fairafric) auf der Plattform. Die legen das allokierte Geld allerdings meist auf viele Jahre fest und sind natürlich auch nicht ausfallsicher.
Wenn man viele dieser Einzelinvestments aber miteinander und mit Investitionen in Impact Fonds, nachhaltige Aktien und Anleihen und weitere nachhaltige Anlagen verbindet, entsteht ein modernes Multi-Asset-Portfolio: bcause impact.
Jetzt können User auf Wunsch an der aktiven Vermögensverwaltung der Gesamtstiftung beteiligt werden. Die Zielrendite von 4% wird dadurch noch attraktiver, dass jedes Guthaben ja bei der Einzahlung bereits steuerabzugsfähig ist und eine Rendite nicht der Kapitalertragssteuer unterliegt (da die bcause Stiftung von dieser Steuer befreit ist). Und weil das Portfolio genug liquide Anlagen enthält, müssen User auch nicht mehr jahrelang warten, um Gelder wieder anders investieren oder letztlich spenden zu können.
“Macht mehr aus Eurem Geld!” Das stimmt bisher schon für bcause. Weil User ihr Engagement teilen und so mehr Geld mobilisieren konnten. Mit der neuen Vermögensanlage wird der Hebel noch viel größer - insbesondere für User, die höhere Summen bisher lieber erstmal nicht spenden und lieber privat anlegen wollten.
Eine Person, die mich inspiriert: Till Wahnbaeck
Till Wahnbaeck hat in Oxford Geschichte studiert, er interessiert sich für die großen Bögen. So einen hat er auch in seiner Biographie: Nach Erfolg in der Industrie und im Verlagswesen übernahm er die ehrwürdige Welthungerhilfe - und entwickelte dort eine ähnliche Erfahrung wie ich ungefähr zur gleichen Zeit im Stiftungswesen: Da kann man doch (anders) noch viel mehr aus dem Geld machen!
Die traditionelle Entwicklungsarbeit ist gerade nach dem Rückzug der USA komplett am Ende. Und wird von Till mit seiner Organisation impacc neu erfunden. Oder kehrt zu einer ganz einfachen Idee zurück: Unternehmertum fördern statt Hilfe liefern. Ganz ähnlich wie bcause: mit philanthropischem Geld, aber investivem Anspruch.
In seinem lesenswerten LinkedIn-Auftritt beschreibt Till seine Mission so: “Ich will eine Million Jobs schaffen. Dann geh ich in Rente.”
In der Podcast-Episode #51 diskutieren wir mit ihm und dem Unternehmer und Geber Jan Evers, warum das Investieren auf Augenhöhe funktioniert. Und welchen überraschenden Einfluss Felix in Jans Podcast “Ideencouch” vor einigen Monaten auf die Stiftungsaufsicht hatte.
PS: Noch ein Tip: Am kommenden Mittwoch, den 17.9. erscheint Episode #52 mit “Mr. Acker” Christoph Schmitz und dem legendären Rebuy- und TIER-Gründer Lawrence Leuschner, der mit capacity.eco eine unglaublich effektive Innovation zum Schutz des Amazonas-Regenwalds teilt. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Eine Idee zum Weiterdenken: Augenhöhe
„Shift the Power“ heißt der Paradigmenwechsel, der sich aktuell in der Entwicklungsarbeit vollzieht. Die Verschiebung von Macht und Ressourcen hin zu jenen, die direkt betroffen sind, kann man auch das Prinzip Augenhöhe nennen. In der Praxis heißt das: Entscheidungsräume vor Ort öffnen, partizipative Mittelvergabe (die Communities entscheiden selbst über die Verwendung finanzieller Mittel), gemeinsames Reflektieren statt externer Kontrolle, und Förderung ganzer lokaler Ökosysteme statt einzelner Projekte. Christina Kükenshöner von Joyuntu schreibt dazu mehr im bcause blog.
Schon in meiner Zeit bei Ashoka sind mir immer wieder Personen und Organisationen begegnet, die so umdenken. Bisher waren sie angesichts der Milliarden in der staatlich und top-down-dominierten Entwicklungsarbeit die Ausnahme. Jetzt sind sie die Hoffnung einer Szene, die sich dramatisch wandelt - und aus weniger Geld mehr machen muss.
Einige sind mir in letzter Zeit begegnet, die mich besonders beeindruckt haben. Ich unterstütze sie mit meiner FO Foundation (alle Einzahlungen werden weitergeleitet), aber man kann sie auch direkt über bcause unterstützen.
1️⃣ impacc “Die Werkzeuge der Wirtschaft für sozialen Wandel nutzen”, so beschreibt die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Deutschland, Kenia und Äthiopien ihre Arbeit. Statt Geld in Hilfsprojekten zu verbrauchen, investiert Spenden in afrikanische Start-Ups - und reinvestiert die Erlöse wieder in die nächsten.
2️⃣ fairafric “Die vielleicht nachhaltigste Schokolade der Welt” hält die Wertschöpfung dort, wo sie hingehört, zu den Erzeugern. Mit einer Klima-Anleihe kann man dafür sorgen, dass Schokolade nicht dem Klima und den Menschen vor Ort schadet.
3️⃣ capacity “Moonshots für Biodiversität” will Lawrence Leuschner starten. Das erste ist eine satellitengestützte Warn-App für indigene Verteidiger des Amazonas-Regenwalds.
4️⃣ Generation Restoration “Was wäre, wenn wir Flüchtlingscamps in regenerative Communities umwandeln würden?” fragt die Nachhaltigkeits-Expertin Tina Teucher - und baut selbsttragende Businesses an einigen der lebens- und naturfeindlichsten Orten der Welt.
5️⃣ Landbanking (Earthly Treasure) “Put Nature on the Balance Sheet!” Prof. Martin Stuchtey packt Ausbeutung an der Wurzel, nämlich bei der Darstellung in den Unternehmensfinanzen. Er macht den Schutz u.a. von Naturparks investierbar, indem er den ökologischen Wert wissenschaftlich und digital quantifiziert und sogar handelbar macht.
6️⃣ GiveDirectly Direkter geht es nicht. Mit Mobile-Money-Transfers werden Menschen in extremer Armut unterstützt. Die einfachste Alternative zur traditionellen Entwicklungsarbeit ist auch eine der am besten wissenschaftlich evaluierten Interventionen zur Armutsbekämpfung.


