Giving-Basics
Die Stiftung ist kein rechtlich festgelegter Begriff, doch die Grundidee ist ein Vermögen dauerhaft einem Zweck zu widmen – gemeinnützig oder privat. Ursprünglich ging es um Land, Gebäude oder Kunstwerke, deren Bedeutung für die Allgemeinheit so groß war, dass sie auf Dauer gesichert werden sollten. Heute sind es meist Geldbeträge, mit denen Bildung, Klimaschutz, Kultur oder Soziales langfristig gefördert wird.
Rechtlich ist eine Stiftung eine verselbstständigte Vermögensmasse, also ein Vermögen, das keiner Person gehört, sondern einem festgelegten Zweck dient. Die Stiftung verfolgt diesen Zweck unabhängig – sie „gehört“ sich selbst.
Wem gehört das Vermögen einer Stiftung?
Niemandem. Nach der Gründung wird das Vermögen rechtlich verselbstständigt – es gehört nicht mehr dem Stifter, sondern „bindet sich selbst an seinen Zweck“. Es darf nur noch im Rahmen der Satzung verwendet werden.
Wie viel Geld braucht man für eine Stiftung?
Für eine rechtsfähige Stiftung empfehlen Fachleute meist mindestens 100.000 bis 200.000 €, damit aus dem Kapital Erträge erwirtschaftet werden können. Es geht aber auch kleiner: Treuhandstiftungen oder digitale Stiftungskonten (z. B. über bcause) ermöglichen den Einstieg schon ab einigen hundert oder tausend Euro – mit deutlich geringerem Aufwand.
Was ist die beliebteste Rechtsform?
Die rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts ist die bekannteste Form. Immer beliebter werden aber Treuhandstiftungen, weil sie weniger Bürokratie und niedrigere Hürden mit sich bringen – und trotzdem langfristiges Engagement ermöglichen.
Ist eine Stiftung nur etwas für Reiche?
Nein – aber sie war lange Zeit vor allem für Vermögende gedacht. Das ändert sich gerade. Neue, digitale Modelle ermöglichen auch Menschen mit kleineren Beträgen den Zugang zu strukturiertem, wirkungsvollem Engagement – ohne gleich eine eigene Stiftung gründen zu müssen.
Beispiel:
Eine Stiftung, die dauerhaft Bildungsprojekte im Globalen Süden unterstützt, kann ihr Kapital so anlegen, dass Jahr für Jahr Mittel für Stipendien, Schulmaterialien oder Infrastruktur bereitgestellt werden – auch noch Jahrzehnte nach ihrer Gründung.