Fördern & Wirken
Geschlechtergerechtigkeit fördern: Diese Organisationen beeindrucken mich mit ihrer Arbeit
Die FOFoundation Liste für Geschlechtergerechtigkeit - eine persönliche Auswahl von Spendenorganisationen und Impact Investments, die Gleichberechtigung fördern
03.06.25
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5 Minuten
Nur 0,42 % der Stiftungsgelder fördern Frauenrechte. In diesem Artikel zeige ich, warum das nicht reicht – und stelle starke Organisationen und Impact Investments vor, die Gleichstellung konkret voranbringen. Persönlich ausgewählt in meiner FOFoundation Liste für Geschlechtergerechtigkeit.
Diese Liste ist mehr als eine Sammlung guter Initiativen – sie ist das Ergebnis persönlicher Begegnungen, Eindrücke und Gespräche. Viele der Organisationen kenne ich aus erster Hand: durch ihre Gründer:innen, ihre Projekte, ihre Wirkung.
Was sie verbindet: ihr Einsatz für Frauenrechte, Gleichberechtigung und strukturellen Wandel. Themen, die relevant sind und mich auch persönlich bewegen – weil sie mitten in unsere Gesellschaft gehören, und trotzdem oft übersehen werden.
Darum teile ich hier eine Auswahl an Organisationen, die mich überzeugt haben – als Anregung, als Anstoß zu einem Diskurs in diesem Themenfeld und als Einladung, diese Organisationen über meine FOFoundation auf bcause zu unterstützen.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen & Fakten.
Gewalt gegen Frauen bleibt Alltag
Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen – sie ist globaler Alltag. Mehr als jede dritte Frau weltweit erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die wenigsten sprechen darüber. Eine, die es doch tut, ist Tanya Selvaratnam, deren TEDx-Talk in Berlin mich tief bewegt hat.
Auch jenseits physischer Gewalt erleben Frauen täglich strukturelle Benachteiligung – ob in der Arbeitswelt, in Führungspositionen oder im Gesundheitssystem. Die Benachteiligung von Frauen ist dokumentiert. Für geschlechtsbezogene Minderheiten ist die Lage oft noch drastischer.
Der Gender Philanthropy Gap
Eine Zahl, die oft übersehen wird: Nur 0,42 % der Stiftungsgelder weltweit fließen in Organisationen, die sich für Frauenrechte in Deutschland und weltweit einsetzen. Die Förderungen für queere oder rassifizierte Gruppen sind noch geringer – oft statistisch unsichtbar.
Während der Gender Pay Gap breit diskutiert wird, bleibt der Gender Philanthropy Gap weitgehend unbekannt. Doch ohne gezielte Förderung kann Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen nicht gelingen.
Wie sich das international durch Initiativen von MacKenzie Scott oder Melinda Gates langsam ändert – und warum das Thema Gleichstellung keine Nische, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist – beschreiben Karin Heisecke und Loubna Messaoudi auf dem bcause Blog.
👉🏼 Geschlechtergerechtigkeit - ein High-Impact-Ansatz
Diese gemeinnützigen Organisationen setzen sich ein
Die folgenden Organisationen stehen exemplarisch für mutige und wirksame Arbeit im Bereich Gleichberechtigung von Frauen und Schutz vor Gewalt:
📌 filia.die frauenstiftung
Gegründet von Ise Bosch, unterstützt filia seit 25 Jahren Frauenprojekte in Mittel- und Osteuropa und in Deutschland. Besonders innovativ: der Mädchenbeirat. Sie suchen Projekte aus, die sich bei filia für eine Projektförderung im Rahmen des MädchenEmpowermentProgramms bewerben.
📌 medica mondiale
Gegründet wurde medica mondiale von der Gynäkologin und Trägerin des alternativen Nobelpreises 2008, Monika Hauser, um kriegstraumatisierte Frauen medizinisch und psychologisch zu unterstützen. Heute arbeitet die Organisation weltweit gegen sexualisierte Kriegsgewalt.
📌 Hawar.help
Nur schwer kommt man mit einer Spende in Länder wie Irak, Afghanistan, Iran. Der Menschenrechtsverein HAWAR.help und seine Gründerin Düzen Tekkal leisten Menschenrechtsarbeit für Betroffene vor Ort und arbeiten auch in Deutschland friedenspolitisch.
📌 FAIR SHARE of Women Leaders
An der Wurzel setzt FAIR SHARE of Women Leaders an: Mehr Frauen in Führungspositionen in NGOs und Stiftungen zu bringen, ist entscheidend für echte Gleichberechtigung. In meiner Zeit im Stiftungswesen habe ich erlebt, wie viel hier noch zu tun ist.
📌 Captain Nemo Foundation
Wer sich für feministische und allgemein Gender-Arbeit interessiert, begegnet fast nur Frauen. Umso mehr hat mich die Begegnung mit Tomasz Pruszynski beeindruckt. Beim Ashoka Visionary Program in Wien stellte er sich mir im April vor: Als Kapitän zur See, als Gründer der Captain Nemo Foundation und als … jemand, der früher Frauen geschlagen hat. Seine Foundation hat nichts mit den Meeren zu tun, sie hilft Frauen, den Schritt aus dem Frauenhaus heraus in ein Leben an einem anderen Ort zu finden. Dort endet nämlich in Polen (und auch hier) die Hilfe, so dass viele Frauen sich zurück in Gefahr begeben. Frauenhäuser in ganz Polen arbeiten mit seiner Foundation, die mit direkter Cash-Unterstützung und Sachspenden von Unternehmen aus wenig Geld viel herausholt.
Female Entrepreneurship: Kapital als Hebel für Gleichstellung
Aber auch wenn ohne Spenden in der Menschen- und Frauenrechtsarbeit nichts geht, gibt es auch im Bereich des Impact Investment zunehmend Möglichkeiten, Frauen bei ihrer unternehmerischen Entfaltung zu unterstützen. Female Entrepreneurship ist auch ein Weg zur Veränderung. Denn ökonomische Unabhängigkeit ist zentral für nachhaltige Gleichberechtigung von Frau und Mann.
📌 Kiva – Mikrokredite für Frauen
Seit vielen Jahren schon nutze ich Kiva, die erste Mikrokreditplattform, bei der man gezielt einzelne Vorhaben unterstützen kann. Die Spende wird immer wieder rotierend allokiert, das geht automatisch oder indem man einzelne Frauen (oder Männer) mit ihren Projekten auf der ganzen Welt auswählt. Es gibt wenig schönere Emails als die von Kiva, die mir die Rückzahlung eines Kleinkredits (oft nur €20) ankündigen und mir die Gelegenheit geben, das Geld weiter arbeiten zu lassen.
📌 AUXXO – Wagniskapital für Female Founders
Ganz anders arbeitet ein neuer Wagniskapitalfonds, der von Frauen gegründete Unternehmen finanziert: AUXXO. Denn nur zwei Prozent der Risikofinanzierungen gehen an Frauenteams. Diese haben aber im Durchschnitt unternehmerisch sogar mehr Erfolg als Männerteams: Aus meiner Sicht ein klarer Grund, sich solche Investments genauer anzusehen.
📌 nookees & nookees foundation
Ein besonders gutes Beispiel für ein Impact-Unternehmen ist natürlich nookees. Meine Podcast-Co-Host Janina Breitling stellt nachhaltige Periodenunterwäsche her. Das funktioniert als Business, ist aber auch flankiert von der nookees foundation, die dort unterstützt, wo sich Menstruierende das nicht leisten können. Janina hat neulich im Podcast eindrucksvoll und eindringlich von der Not von Mädchen erzählt, die während ihrer Periode Ausgrenzung und Lebensgefahr erleben.
💭 Was denkt ihr?
So, das ist die Liste von Organisationen, die mich in letzter Zeit mit ihrer Arbeit beeindruckt haben.
Ich freue mich auf Ergänzungen, gern direkt auf LinkedIn oder Instagram oder als Kommentar bei einer Spende an oder über meine FOFoundation auf bcause.
Du kennst weitere Organisationen oder Netzwerke für Frauen in Führungspositionen?
Dann teile sie gern auf LinkedIn oder Instagram – oder als Kommentar bei deiner nächsten Spende auf bcause.
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⚠️ Disclaimer: Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keinen **zertifizierten Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr.
Geschrieben von

Felix Oldenburg