# 18 Ich werde Impact Influencer
Jul 10, 2025
Erfahre, wie Felix Impact Influencer wird und wie du das auch nutzen kannst, um soziale Projekte zu unterstützen. Fokus auf Frauenförderung und Impact Investing.
Liebe Lesende,
“Wir haben Spenden erhalten, Presseanfragen bekommen und tatsächlich auch mehr Anfragen von Frauen erhalten, weil uns mehr andere Orgas empfohlen haben. Naja, wir drehen jetzt eine 37Grad Doku … im ZDF. Echt verrückt. Ist dir eigentlich wirklich bewusst, was du da für eine Power und Kraft hast? Das ist echt der Wahnsinn. Danke dafür!”
Das schrieb mir vor einigen Tagen Miriam, die gewaltbetroffenen Frauen in Schleswig-Holstein hilft. Auslöser war eine Erwähnung in meinem Newsletter #8 und in der Liste von Organisationen in ihrem Feld, die ich mit meiner kleinen FO Foundation unterstütze.
Wahnsinn ist das richtige Wort. Ich bin auch überrascht, wie schnell das funktioniert. So sehr, dass ich jetzt ein neues Karriereziel habe:
Ich werde Impact Influencer.
In diesem Newsletter: Wie das funktioniert, wie ich bcause dafür nutze, wie Du das auch kannst und wer mein großes Vorbild als Impact Influencer ist.
Und ich freue mich sehr darauf, möglichst viele von Euch bei meinem ersten Online-Event zum aktuellen Schwerpunkt begrüßen zu dürfen. Dort stellen Vertreterinnen der Organisationen auf meiner aktuellen Liste ihre Arbeit vor. Das wird bewegen(d).
Euer Felix
PS: Wenn Ihr mir bei dieser Wirkung helfen wollt, nutzt Eure Netzwerke! Ein “Like” für meinen TED Talk hilft schon. Noch mehr ein Post dazu oder zu meiner Liste. Und: Morgen erscheint im Handelsblatt meine erste Kolumne “Das Schweigen der Reichen”. Ab sofort gibt es dort unter dem Titel “Das Neue Geben” monatlich von mir Zahlen und Geschichten. Ich freue mich auf Euer Feedback!
Eine Zahl, die im Kopf bleibt
80%
Viele Faktoren beeinflussen, ob, wohin und wie viel ein Mensch gibt. Aber welcher Faktor steht auf der Liste ganz oben?
Peer influence - das Beispiel von Menschen, die als ähnlich gesehen werden. Oder denen man gern ähnlicher wäre ;-)
Vor einigen Jahren war ich Teil einer Gruppe von Expert*innen aus der ganzen Welt, die von der Gates Foundation eingeladen wurde, um mehr Philanthropie zu aktivieren. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise trugen wir die Strategien zusammen, die neue Großspender gewinnen. Alle waren sich aus eigener Erfahrung einig: Auch wenn viele sagen, dass sie datenbasiert entscheiden möchten, waren es nicht die langen Impact-Berichte oder gar wissenschaftliche Evaluationen, die den Unterschied gemacht haben. Die gemeinsame Schätzung: 80% des “Trigger-Moments” kommen von Menschen aus dem Umfeld.
Ich sehe darin eine große Chance, denn es bedeutet auch, dass wir alle weitgehend unabhängig von unseren eigenen finanziellen Möglichkeiten Geld bewegen können: Das Geld von Menschen um uns herum. Und das sind im Social Media-Zeitalter sehr, sehr viele.
Letztes Jahr hat der TED-Gründer Chris Anderson den Effekt in seinem Buch “Infectious Generosity” mit vielen Beispielen inspirierend nachgezeichnet. Ich habe das Buch allen meinen Kolleg*innen bei bcause über den Sommer zum Lesen geschenkt. Denn es reimt sich auf die Erfahrungen in den ersten zwei Jahren von bcause.
Mit diesen Einsichten entwickeln wir unsere Plattform gerade von Grund auf neu - als Impact Influencing-Plattform. Unser Leitbild: Wir machen das Geben und Impact Investing nicht nur so einfach wie eine Neotrading oder Banking-App, sondern auch noch so inspirierend und sozial wie Instagram oder Spotify.
Wie das in der Praxis jetzt schon funktionieren kann, erforsche ich gerade selbst mit einem alle paar Wochen wechselnden Schwerpunkt für Podcast, Newsletter und meine FO Foundation. Lest weiter für meine ersten Einsichten.
Eine Person, die mich inspiriert

Nick Kristof
Er ist der Impact Influencer #1 in den USA, jedenfalls für seine Generation. Nick Kristof bewegt als Impact Influencer mit seiner Kolumne in der New York Times mehrere Millionen Dollar jährlich, allein im Jahr 2024 über $7 Mio. Seit Jahrzehnten berichtet er aus den Randzonen der Welt – über Gewalt, Armut, Unterdrückung –, aber er bleibt nicht stehen bei der Empörung. Er fragt: Was können wir tun? Mit seiner Frau schrieb er “Half the Sky” über die Benachteiligung von Frauen weltweit. Seine Kolumnen in der New York Times wurden zur Blaupause für engagierten Journalismus, der nicht nur informiert, sondern mobilisiert.
Kleine Preisfrage: Wer ist der aktuelle Impact Influencer #1 auf YouTube?
Eine Idee zum Weiterdenken
Also, wie funktioniert Impact Influencing konkret? Die ehrliche Antwort ist: Ganz genau weiß ich es auch nicht. Aber hier sind meine Schritte:
Erstens habe ich entschieden, dass ich mich mit meinem Geben zeige. Dabei geht es mir vermutlich wie den meisten. Ich denke: Gebe ich denn überhaupt genug? Mache ich mich nicht angreifbar? Wie gehe ich mit Anfragen um? Habe also etwas Mut zusammengenommen und höfliche Textbausteine für Absagen geschrieben.
Zweitens habe ich mir ein Thema gesucht. Ich fange mit Frauen und Geschlechtergerechtigkeit an. Weil mir da in letzter einige Organisationen und Menschen begegnet sind, die mich beeindruckt haben. Und weil ich meinen eigenen Rat zum antizyklischen Geben befolge.
Drittens mache ich es allen Menschen einfach, mit einem Klick beizutragen. Dafür nutze ich natürlich bcause. Ich mache mein Stiftungskonto öffentlich (das Premium-Feature kostet €20/Monat oder €170/Jahr), nenne das ganze FO Foundation und ergänze eine Liste von Organisationen. Alle Menschen, die an meine Foundation spenden, erhalten automatisch eine Spendenquittung - und ich eine Nachricht, dass ich zusätzliches Geld zu verteilen habe. Das wird meine Lieblings-Email!
Viertens nutze ich meine vorhandenen Kanäle, um darüber zu sprechen. Das kann ein Geburtstag sein (hat garantiert jeder), bei dem ich mir statt Geschenken kleine Beiträge in meine Foundation wünsche. Bei mir kommt noch LinkedIn dazu (haben die meisten), und dann auch noch dieser Newsletter. Und es gibt ja noch den Podcast “Das Neue Geben”, zu dem Janina Breitling und ich die großartige Stifterin Ise Bosch und danach die inspirierende Sozialunternehmerin Zarah Bruhn einladen, um den Themenschwerpunkt zu ergänzen.
Fünftens heißt es Abwarten. Und dann kommt so eine Email wie die am Anfang dieses Newsletters. Und viele weitere schöne Rückmeldungen.
Sechstens überlege ich mir jetzt weitere Themen: Ende Juli geht es mit einem Schwerpunkt um Ernährung und Gesundheit weiter. Dazu frage ich jetzt mein Netzwerk … und freue mich auf Anregungen auch von Euch.